April 28, 2011

Planungsphase

»Ich taufe das Haus auf den Namen unser Haus«
Das ist eine Wüstenrot Werbung. Genau diesen Wunsch hegen wir auch schon eine ganze Weile ...
Mein Mann (34) und ich (29). Ich hatte schon von klein auf den Wunsch "mal eine eigene Dachrinnenfarbe aussuchen zu dürfen". 2006 war es dann aber mein Mann, der mich unerwartet mit zu einer Hausbesichtigung zu einem Bekannten schleppte.

Mehr durch Zufall standen wir da also, in einem 100 Quadratmeter kleinen weißen Reihenhäuschen im benachbarten Malerviertel am Salzgittersee, was zu diesem Zeitpunkt zu einem unschlagbar guten Preis verkauft werden wollte. "Das hat ja gar keinen Keller?!" Wir entschieden uns dagegen. Hauptsächlich, weil Salzgitter erst ein Jahr zuvor unsere neuer Wohnort geworden war. Doch der Wunsch von den eigenen vier Wänden stand plötzlich im Raum wie nie zuvor.

Das Reihenhaus war schnell verkauft. Und uns dämmerte einige viele Hausbesichtigungen in einigen vielen Ortsteilen -zum Teil in den Weiten der Salzigtter Walachei (unter anderem mit Sicht auf idyllische Klärgrubenteiche oder Atommüllendlager) - es tatsächlich ein sehr guter Preis war. Um einige Erfahrungen reicher und frustriert fanden wir die Alternative zum Haus: eine Neubau Eigentumswohnung im Maisonettestil, gut ausgestattet mit Fußbodenheizung u.ä. plus Keller und Garten, bequem finanzierbar. Wir kauften sie spontan. Ein Verzweiflungskauf.

Eigentumswohnung

2008 kam unsere Tochter auf die Welt.
Nun ist sie vier und braucht viel Platz für ihr Spielzeuglager. Obendrein war das Schlafzimmer im offenen ausgebauten Dach der Maisonettewohnung mit Kind nicht mehr ideal. Auch der zunehmende Wertverfall der Immoblie machte uns Bauchschmerzen. Das Thema Haus, das immer im Kopf geblieben war, war wieder auf den Tisch und bewegte uns dazu die Wohnung im Frühling 2011 zum Verkauf anzubieten. Wegen der guten Lage und Ausstattung gab es schnell viele Interessenten.


Haussuche

Inzwischen waren wir wieder fleißig auf Haussuche. Diesmal aber nur in diesem Stadteil. Wir wohnen ja schließlich nicht mehr nur hier, sondern sind nun beheimatet und stadtteilbezogen. Das ist schön, behindert aber so eine Suche umso mehr. Vor allem wenn man sich in "bevorzugter Wohnlage" befindet und der Markt durch regionalen wirtschaftlichen Aufschwung total überkauft ist. Wir stießen erneut auf ein weißes Reihenhaus, allerdings bereits 20 Jahre alt und zum Teil sanierungsbedürftig. Dafür nur zwei Straßen weiter und mit Keller.

Eine Bekannte hatte mir unteredessen ihren schicken neugebauten Bungalow vorgeführt. Der Geruch von "alles neu" und die schnurgeraden Wände hatte großen Eindruck bei mir hinterlassen. Aber nein. Bauen kam nicht mehr  in Frage. Das Bauen an sich vielleicht schon, aber lange Bauzeit und die vermeintlich hohen und zudem schlecht kalkulierbaren Kosten machten das für uns unerreichbar...

Nach viel Kopfzerbrechen und einem ausgiebigen Mallorca Urlaub entschieden wir uns zum Kauf. Doch leider schnappte uns ein anderes Ehepaar das Haus vor der Nase weg. Nun gab es außer "Handwerkerträumen" schlichtweg nichts mehr auf dem Markt. wie viele andere durchkämmten wir täglich die Seiten von Immobilienscout und Co., doch außer projektierten Neubauplanungen. Diese Neubauplanungen hatten wir parallel auch schon beleuchtet, so verzweifelt wie wir waren. Hatten uns sogar schon Grundstücke rausgesucht. aber ganz gleich mit welchem Grundstück plus kleinstem Haus vom günstigstem Anbieter und Anschlusskosten kamen wir immer wieder auf die magische Summe Zweihunderttausend, die mir auch schon meine Bekannte mit dem Bungalow benannt hatte. Selbst mit abgespeckter Grundausstattung ohne jeglichen Komfort. Bei angemessener Hausgröße mit Rolläden, Fußbodenheizung und nötiger Extras wie z.B. Außenwasseranschluss lagen wie dann schnell bei 240.000 bis 250.000 Euro, ohne Keller und ohne Garage. Das lag weit über unserem Ohne-Bauchschmerz-Betrag. Das einzige Einsparpotenzial lag bei einem günstigerem Grundstück in Dorfrandlage von Bekannten. Nur ein paar Kilometer entfernt, dafür aber an einer Hauptstraße gelegen und ohne Einkaufsmöglichkeiten die zu Fuß zu erriechen wären. Ich hatte mich aber längst in ein Eckgrundstück zwei Straßen weiter verliebt. Ich fuhr jeden Tag dran vorbei und stellte mir jedes mal vor, wie hübsch dort ein kleines Häuschen mit grünen Büschen drumherum aussehen würde. Das kleine Stückchen Land wartete einfach auf uns! Erst recht jetzt, wo die Reihausalternative aus dem Rennen war. Mein Mann hakte das Thema Haus einfach komplett ab und wollte stattdessen einfach etwas in die Wohnung investieren, z.B. ein 'Sommerschlafzimmer' integriert ins Wohnzimmer und eine Klimaanlage. Eine ganz tolle Idee!

Bauträgersuche

Mein Hauswunsch ließ mir keine Ruhe, ich forschte im Netz, fragte hier und da, ließ mir von nah und fern wieder bunte Bildchen von Bauträgern und Vermittlern schicken. Die Preise trieben uns erneut zu Fibav und diesmal sogar zu einem unterschriftsreifen Angebot und einer konkreten Finanzierung. Letzendlich konnten wir uns in letzter Minute nicht zur Unterschrift durchringen. Es war ein ungutes Bauchgefühl. Der Standard und die Ausstattung ohne Mehrpreise erschien uns zu gering. Wenn wir monatlich einen derart hohen Abtrag haben, sollte zumindest der Gegenwert zufriedenstellend sein.

Planungsphase
Aus reinem Bauchgefühl machte ich ein paar Wochen später telefonisch genau dort einen Termin, wo einige warnten "lohnt nicht, zu teuer":  

FORUM Massivhaus in Braunschweig, direkt um die Ecke. Einen Tag später im schicken Musterhaus empfing uns überschwenglich freundlich Frau Leik, die Verkäuferin. Ohne Angaben von mir hatte sie bereits 3 Angebote in Form von sogenannten Aktionshäusern zusammengestellt und traf genau ins Schwarze. Sie war ganz stolz "dass Forumbau jetzt auch Aktionshäuser" anbietet. Der Preis und überwältigende Grundausstattung überzeugten uns und das direkt von einem Bauunternehmen (kein Vermittler), das sich vor allem durch öffentliche Auträge einen guten Namen in dieser Region gemacht hat.

Wir weiteten unser Budget noch weiter aus und fügten unserem Hauswunsch nach und nach noch ein paar Extras hinzu, wie z.B. die Gaube und durchgefärbten Außenputz. Ansonsten wollten wir aber so weit wie möglich beim Standard bleiben, um Geld zu sparen. Eine Illusion die viele Bauherren am Anfang teilen. Die Bank spielte aber sofort mit, da wir ja bereits langjährige Finanzierungskunden sind und alles bereits vorher gut durchkalkuliert wurde. Die mündliche Zusage bekamen wir sofort und die schriftliche folgte nach nur einer Woche.

Also doch: Wir bauen mit ohne Keller!
Übrigens: Mittlerweile hat sich das schmerzlich verpasste Reihenhaus als Groschengrab herausgestellt.